Elvis Presley wird meist mit seinen Rock 'n' Roll-Erfolgen aus den späten Fünfzigern und der Filmmusik der frühen Sechziger wie etwa "Jailhouse Rock", "Blue Suede Shoes", "Love me tender", "Wooden Heart" oder "Viva Las Vegas" in Verbindung gebracht. Diese bemerkenswerten, aber mittlerweile doch abgedroschenen und etwas oberflächlichen Stücke verdecken einen wahren musikalischen Schatz, der nach seinem Comeback 1968 entstand und vielen Musikfans sicherlich verborgen geblieben ist. Hier offenbart sich weitaus mehr als ein gutaussehender junger Rocker oder ein talentierter Schnulzensänger. Die Elvis-Aufnahmen aus der Zeit ab 1968 gehören für mich zum Besten überhaupt, was im vergangenen Jahrhundert im Bereich der Pop-Musik aufgenommen wurde. Sie sind Zeugnis eines begnadeten Künstlers, dessen musikalisches Talent ihm zurecht den Titel "Artist of the Century" einbrachte. Elvis offenbart sich in musikalischen Genres, mit denen ihn die breite Öffentlichkeit nicht in Verbindung bringt: Gospel, Country und monumentale Live-Performances. Höhepunkte sind die überragenden Gospel-Stücke aus den Alben "How great thou art" und "He touched me", für die er auch jeweils einen Grammy bekam.
Das großartige Album "From Elvis in Memphis" leitet den Wendepunkt vom Filmhelden zum Live-Musiker Elvis Presley ein und ist ein absolutes Muss für jeden Pop-Musikfan. Das Album "On Stage" ist nur einer von vielen glanzvollen Ausschnitten aus Elvis' musikalischem Bühnenleben nach seinem TV-Comeback 1968. Teilweise hatte er danach über 150 Live-Auftritte pro Jahr.
Die vier Alben sind nur ein kleiner Ausschnitt aus einer immensen Menge von Aufnahmen ab 1968. Taucht man etwas tiefer in das Elvis-Werk der Siebziger ein, so erstaunt die geringe Menge an "Ausschuss". Fast alle Elvis-Aufnahmen überzeugen musikalisch und präsentieren einen Sänger, dessen Qualität bis heute unerreicht geblieben ist. Elvis ist für mich im Bereich der männlichen Einzelinterpreten in der Pop-Musik das Maß aller Dinge.
Chris Rea geh rt wohl zu den K nstlern, an dem sich die Geschm cker scheiden. Entweder man mag die rauchige und teilweise etwas kratzige Stimme, oder man mag sie eben nicht. Chris Rea ist kein Chartst rmer, aber seine Alben besitzen Tiefe und man hat die Chance, gerade abseits der t glichen Radiokl nge das ein oder andere musikalische Juwel zu entdecken - so z.B. die Titel "Sing a Song of Love to me" und "Looking for the Summer" aus dem Album "Auberge" von 1991.
Chris Rea hat ber mehrere Jahrzehnte Musik geschrieben, gesungen und auf der Gitarre zelebriert. Der H hepunkt seines muikalischen Schaffens liegt dabei f r mich eindeutig Mitte der Achtziger und Anfang der Neunziger Jahre. Die Alben "Wired to the Moon", "Shamrock Diaries", "On the Beach" und insbesondere "Auberge" enthalten kaum Schw chen. Mit "On the Beach" ist ihm dabei ein Werk aus einem Guss gelungen, das beim ersten H ren etwas l ssig und langweilig daherkommt, welches aber zu den wenigen Alben geh rt, die man immer und immer wieder h ren kann, ohne dass einem die Musik irgendwann auf die Nerven geht. Den H hepunkt der End-80er Sequenz bildet das Album "Auberge" welche ein ausgesprochene musikalische Reife aufweist und viele Titel besitzt, die einfach nur unter die Haut gehen - hier erh lt man Kopfh rer-Musik vom Feinsten.
Neben den genannten Alben sticht vor allem die Filmmusik zu "La Passione" von 1996 hervor, die tolle und kreative instrumentale Melodien und Gesangsst cke beinhaltet. Auf dem Album erscheint Shirley Bassey als Gast und Rea hat es geschafft, die St cke optimal auf ihre wuchtige Stimme zuzuschneidern.
Danach folgen einige eher mittelm ige Alben. Gezeichnet durch eine schwere Krebserkranung wandte sich Rea vollst ndig dem Blues zu und zeichnete in dieser Zeit auch Bilder zu seiner Musik. F r den K nstler selbst stellt die Blues-Phase wie man h rt die intimste und am meisten von Herzen kommende Schaffensphase seiner musikalischen Karriere dar. Die Titel, die in dieser Zeit entstanden, sind jedoch f r mich nicht mehr mit der musikalischen Qualit t der End-80er vergleichbar und viele davon h ren sich austauschbar an.
"Movin'" kam zu einer Zeit auf den Markt, als ich begann, mich für Pop-Musik zu interessieren. Damals war das Taschengeld noch etwas knapp und man überlegte sich genau, wofür man sein Geld investierte. Dennoch beschloss ich, mir "Movin'" zu kaufen - es war meine erste LP. Nachdem ich einige Zeit später einen CD-Player hatte und mir die Platte so gut gefiel, gönnte ich mir das Werk auch als meine erste CD.
Mit "The Power of Love" aus dem Debüt-Album "Jennifer Rush" wurde die Popmusik-Szene 1984 auf eine gewaltige Stimme aufmerksam, die bis heute ihresgleichen sucht. Die Produzenten des Erstlingswerkes, Candy deRouge und Gunther Mende, konnten mit dem zweiten Album noch einen drauflegen. "Movin'" ist eines der kraftvollsten Pop-Alben der achtziger Jahre mit einer irrsinnigen Spannung vom ersten bis zum letzten Takt. Die Stücke sind allesamt genial auf die kraftvolle Stimme von Jennifer Rush zugeschnitten. Hits wie "Destiny" und "Ave Maria" reihen sich in weniger bekannte, aber dennoch ebenso eingängige Titel ein. Die Ballade "Hero of a Fool" komplettiert eines der gelungensten Pop-Alben.
Nachdem mit "Movin'" ein Höhepunkt der frühen Jennifer Rush-Ära erreicht wurde, trennte sie sich nach weiteren Alben von ihren Produzenten und von CBS und brachte 1992 unter EMI ein zweites Album mit dem Titel "Jennifer Rush" heraus. Dies ist weniger kraftvoll als "Movin'", zeigt eine etwas reifere und stilistisch vielschichtigere Jennifer Rush mit sehr dynamischen Titeln und gefühlvollen Balladen. Der Reiz dieses wunderbaren Albums liegt nicht zuletzt darin, dass es keinen richtigen Hit besitzt und darum nicht so "abgehört" klingt.
Sting geh rt zweifelsohne zu den Kreativeren seiner Zunft. Seine Alben bestechen durch eine bunte Mischung verschiedener Genres und viel Liebe zum Detail. Dabei kann er seine etwas rauchige Stimme von samtweichen Balladenkl ngen bis hin zu nervt tendem Gekreische variieren. Die St cke, die er als S nger von Police aufgenommen hat, sind teilwise legend r, die volle Reife seiner Musik entfaltet sich jedoch in seinen Soloalben. Die beiden oben genannten Werke stellen f r mich die Highlights eines vielschichtigen, vielseitigen und auch au erhalb der Musik engagierten K nstlers dar.
Die meisten St cke kann man sich ber Youtube ansehen, bevorzugt als Live-Aufnahme, dann kann man einfach nur mittr umen und mit der Musik davon schweben.