Rom im Oktober 2025
Manchmal sind die spontanen Entscheidungen die besten. Da ich in den Herbstferien Anfang Oktober ohne konkrete Planungen eine Woche Urlaub genommen habe
und da meine beiden Lieben arbeiten müssen, entscheide ich mich spontan, vier Tage nach Rom zu fliegen.
Motivierend ist auch die schöne Wetteraussichten für die mediterranen Metropole: Sonnenschein bei 25 Grad,
während es bei uns wieder mal nur regnet und der Herbst bereits eingezogen ist.
Zudem war meine Schwester letztes Jahr dort und hat mir die Stadt empfohlen.
Bisher bin ich zweimal in Rom gewesen: einmal vor über dreißig Jahren einen Tag lang mit meinen Eltern
und einmal auf der Durchreise nach Sardinien während der Uni-Zeit - wir hatten sechs Stunden Aufenthalt am Flughafen in Rom und
einer der Doktoranden, der ein Austauschprogramm an der Uni in Rom machte und sich dort gut auskannte,
hatte uns zum Pantheon geführt.
Das waren eher "Turbo-Besichtigungen". Also packe ich ein paar Sachen zusammen, buche mir übers Internet Flug, Hotel
und einen Touristenpass (dazu später mehr) und mache mich auf die Reise in die ewige Stadt.
Den Trip habe ich mir kurzfristig selbst und individuell zusammengestellt - gut, dass es das Internet gibt :-).
Tag 1: Ankunft
Mit Condor geht es von Frankfurt über die Alpen in Richtung Italien.
Im Flugzeug überlege ich, ob ich die Alpen überhaupt schon einmal überflogen habe.
Zumindest an einen so klaren Blick auf die fast wolkenlosen Berge kann mich nicht erinnern:
Am Flughafen in Rom suche ich mir meinen Bus zum Hauptbahnhof Termini, der ist meinem Touristenpass mit enthalten.
Dort angekommen, setzt die Dunkelheit ein:
Ausgerechnet jetzt lässt mich mein tolles neues Handy im Stich: Google Maps funktioniert nicht.
Na gut, denke ich - dann nehme ich mir für den guten Kilometer bis zum Hotel halt ein Taxi.
Am Taxistand angekommen wird mir bewusst, dass ich hier in einer der meistbesuchten Städte der Welt bin,
die Wartezeit an der Schlange beträgt mindestens eine Stunde. Widerwillig und ungeduldig, wie ich nun mal bin, reihe ich mich in die Schlange
ein und versuche, mein Handy doch noch zum Laufen zu bringen. Nach 10 Minuten gelingt mir das tatsächlich und die App
"Here we go" führt mich schließlich zu meinem Hotel. Auf dem Weg dorthin bekomme einen ersten Eindruck von den umtriebigen Römern in der italiensichen Hauptstadt.
Tag 2: Stadtführung, Doppeldecker-Bus und Villa Borghese
Der Tag startet am Bahnhof Termini, wo ich mir mein ÖPNV-Ticket für die nächsten drei Tage und für
die Fahrt mit dem Doppeldecker-Bus abhole. Mit dem Doppeldecker geht es dann zunächst auf Tour zu den großen Attraktionen.
Das mache ich gerne am ersten Tag, um einen Überblick zu bekommen. Im späteren Verlauf der Reise werde ich mit die meisten
Attraktionen dann noch etwas genauer anschauen.
Um 11:00 Uhr habe ich eine Führung durch die Innenstadt gebucht, die an der Piazza Navona startet:
Zu meiner Überraschung werden alle Teilnehmer mit Headsets und Kopfhörern ausgestattet. Später werde ich verstehen,
dass man diese benötigt, um bei den vielen Touristen unsere Reisefürerin noch akustisch wahrnehmen zu können.
Auch einen langen Zeigestab mit einem einprägsamen Wedel am Ende hat unsere Reiseführerin mitgebracht, damit wir sie immer von
Weitem sehen können und damit niemand verloren geht:
Die ersten richtigen Highlights warten nun auf uns: Das Pantheon (ganz schön voll hier...),
der Trevi-Brunnen (auch ganz schön voll - na ja, das Wetter ist aber auch wirklich klasse)
und schließlich die spanische Treppe:
Unsere nette Reiseführerin verabschiedet sich mit dem Spruch: "If you liked our tour, tell the tourist office
that you liked Guiseppa's guidance. If you didn't like it so much, please say that the tour with Lucia did not meet your expectations"
(die Namen habe ich ausgetauscht). Danach gibt sie uns noch den Tipp, die spanische Treppe hinaufzusteigen und einen
Abstecher zur Villa Borghese zu machen - einem der ganz großen Parks in Rom.
Da der Magen knurrt, suche ich mir jedoch erst einmal ein gemütliches Plätzchen in der Altstadt und genieße
eine fantastische Pizza und einen genauso guten frisch gepressten Orangensaft:
Während des Essens gesellt sich eine italienische Großfamilie zu mir und mir gegenüber sitzt die "Grande Mamma" der Familie.
Obwohl sie kein Englisch spricht und ich kaum italienisch, kommen wir irgendwie ins Gespräch und führen unsere
Konversation in einer Art Zeichensprache, umgarnt von einigen französischen Sprachelementen fort. Dabei gelingt es uns,
auf diese Weise fast zwanzig Minuten eine Unterhaltung zu führen.
Ich habe zwar nicht viel verstanden, doch die Mamma machte einen sehr interessierten und zufriedenen Eindruck. Mamma Mia!
Für den Nachmittag habe ich kein Programm, man soll es ja nicht gleich am ersten Tag übertreiben.
Ich habe noch ein Ticket für das Pantheon, aber dort war es so voll und mir steht der Sinn nach etwas Ruhe.
Da ich mich noch in der Nähe der spanischen Treppe aufhalte, entscheide ich mich, dem Tipp unserer Reiseleiterin nachzugehen und einen Abstecher
in die Villa Borghese zu machen.
Das war wirklich ein genialer Tipp. Hier kann man es aushalten und ein wenig abspannen - unser Sohn würde wohl sagen "chillen".
Da der Park so groß ist, leihe ich mir für ein paar Euro ein Fahrrad aus und bin ab sofort "per pedales" unterwegs:
Als Kontrast zu der sehr quirligen Innenstadt ist die Villa Borghese definitiv zu empfehlen.
Auf dem Rückweg zur spanische Treppe genießt man einen tollen Blick auf die Stadt:
Zum Abschluss des Tages erkunde ich noch ein wenig die Umgebung meines Hotels, das etwa zwischen dem Hauptbahnhof Termini und dem Colloseum liegt.
Beim Schlendern durch die Straßen fallen mir die wunderschönen Mosaik-artigen Bodenbeläge auf, welche ich bereits in Mailand wahrgenommen hatte:
In der Nähe entdecke ich einen netten Park (Giardini Calipari), in dem es sogar Live-Musik gibt:
Die mediterrane Fauna hier ist wirklich großartig.
Anschließend gönne ich mir noch ein original italienisches Eis (wirklich lecker!):
Vier Euro für eine Kugel sind nicht gerade günstig - ob das ein "Special Tourist Price" ist?
Auf dem Weg zurück ins Hotel entdecke ich direkt neben meiner Bleibe noch einen Supermarkt, der mir irgendwie bekannt vorkommt:
Perfekt - hier kann ich meinen Getränkevorrat ein wenig auffrischen und bin gewappnet für den nächsten Tag.
Tag 3: Petersdom und Colloseum
Nach dem Frühstück mache ich mich auf den Weg zur U-Bahn. In fünf Minuten Entfernung von meinem Hotel habe ich die Haltestelle "Vittorio Emanuele"
gefunden, die mich ohne Umsteigen direkt an die Haltestelle "Ottaviano-San Pietro-Musei Vaticani" befördert. Von dort kann man
in zehn Minuten zum Petersdom marschieren. An der nahe gelegenen Tourist-Station hole ich mir mein Ticket ab und dann geht es los.
Auf dem Fußmarsch zum Dom komme ich mit einer netten jungen Frau ins Gespräch und wir unterhalten uns auf Englisch.
Nach etwa fünf Minuten bemerken wir mit einem kleinen Schmunzeln im Gesicht, dass wir beide Deutsche sind und wechseln zur Muttersprache.
Nun erwartet uns eine Sicherheitskontrolle und wir erblicken bereits die berühmte weiße Linie. Nach dem Überschreiten der Linie verlassen wir Italien und
befinden uns jetzt im Vatikanstaat, dem kleinsten Staat der Welt.
Das Innere des Petersdoms ist atemberaubend. Hier kann man ohne Langeweile mehrere Stunden verbringen.
Gerade jetzt findet eine Andacht statt, die Orgel erklingt und ein Männerchor ist zu hören.
Die Atmosphäre ist sehr von der Größe und der Weite des Raumes und den einziartigen Kunstwerken geprägt.
Wieder draußen angekommen treffe ich eine Gruppe von Nonnen, die sich nach Rückfrage
gerne von mir fotografieren lassen:
Schließlich mache ich auch noch eine kurze Begegnung mit der Schweizer Garde:
Für diesen Job wäre ich gar nicht geeignet, da mir bereits nach kurzer Zeit beim Stehen die Füße weh tun würden.
Außerdem habe ich natürlich keine Schweizer Staatsbürgerschaft, insofern komme ich ohnehin nicht dafür in Frage.
In diesem Moment freue ich mich, dass ich statt dessen IT-Berater geworden bin.
Die Weite des Petersplatzes und die Einbettung in die mediterrane Umgebung ist äußerst beeindruckend.
Am kommenden Tag wird eine Audienz des neuen Papstes Leo stattfinden, deswegen ist der Platz mit Stühlen bestückt:
Noch eine kleine Anmerkung zu den Obelisken. Unsere Reiseführerin hatte am Tag zuvor erzählt, dass es in Rom dreizehn
antike Obelisken gibt und dass diese - bis auf fünf direkt in Rom gefertige Exemplare - allesamt aus Ägypten importiert wurden.
Das muss man sich einmal vorstellen: Da schippern und schleifen die diese schweren Dinger den Nil entlang und durchs Mittelmeer bis nach Rom.
Für ein derartiges Unterfangen würde man heutzutage in keinem europäischen Parlament mehr eine Mehrheit bekommen ;-).
Es ist Zeit, etwas zu essen. In der Nähe des Petersdoms gönne ich mir in einem Straßenrestaurant eine Lasagne "Teil 1",
von der ich aber ein wenig enttäuscht bin - da gab es in Deutschland schon bessere.
Am Nachmittag wartet der nächste Höhepunkt im Programm. Nach einem Zwischestopp im Hotel mache ich mich zu Fuß
auf in Richtung Colloseum. Dort angekommen, muss ich erst eimal auf den Einlass warten.
Auf meinem Ticket ist eine genaue Einlasszeit angegeben und vorher kommt man hier nicht hinein.
Alleine das Ticket sieht schon sehr beeindruckend aus:
Wieder geht es durch die Sicherheitskontrolle, die lieben sie hier.
Es wird nicht die letzte bleiben...
Innen angekommen, erlebe ich die ganze Pracht römischer Baukultur
und in einem der Seitenfenster habe ich die Gelegenheit, einen Blick auf den Konstantinsbogen zu werfen.
Außen am Colloseum ist das Baujahr eingemeiselt.
Einmal kurz rechnen: VII bedeutet so viel wie 70 nach Christus, d.h. das Bauwerk ist jetzt 1.955 Jahre alt.
Dafür ist es echt noch gut in Schuss. Wenn man sich vor Augen führt, dass die Menschen vor knapp 2.000 Jahren keine motorisierten Maschinen
hatten, ist es eine gewaltige Leistung, ein solches Monument zu errichten.
Direkt gegenüber dem Colloseum liegt das Forum Romanum, eine Ausgrabungsstätte mit antiken Bauwerken.
Hier liegt auch der berühmte Palatin-Hügel, um den sich Sagen um Romus und Remulus und die Gründung der Stadt Rom ranken.
Schon wieder neigt sich ein Tag dem Ende entgegen. Da die Füße ihre Arbeit für heute getan haben
und mein Ticket für den Doppeldecker-Bus noch gültig ist, unternehme ich noch eine kleine Tour in die Nacht hinein.
Während der Busfahrt entdecke ich auf den römischen Straßen noch ein wenig teures italienisches Blech auf vier Rädern:
Im Vergleich zu den Luxus-Karossen hier ist mein neuer gebrauchter Audi A6 wohl eher ein Kleinwagen - zumindest, was den Preis betrifft ;-).
Tag 4: Engelsburg und vatikanische Museen
Heute steht die Engelsburg auf dem Programm. Die Burg befindet sich unweit des Petersdoms.
Offiziellen Erzählungen zufolge haben hier die Päpste Zuflucht gesucht, wenn der Petersdom belagert wurde,
da die Burg weitaus umfangreicher befestigt ist als der Dom.
Es gibt einen unterirdischen Tunnel, welcher die beiden Bauwerke miteinander verbindet.
Inoffiziell wird gemunkelt, dass die Päpste in der Engelsburg einigen leiblichen Vergnügungen nachgegangen seien sollen...
Im Innern der Burg genießt man einen herrlichen Blick auf den Petersdom:
Wieder draußen eröffnet sich ein wundervoller Blick auf den Tiber:
Es ist Zeit, eine Mahlzeit einzunehmen. Nachdem ich von der Lasagne "Teil 1" gestern etwas enttäuscht war und
ich mir sicher bin, dass es hier noch viel bessere Exemplare dieser Art gibt, spaziere ich diesmal in ein etwas nobler aussehendes Restaurant hinein.
Alle Sitzplätze sind im Inneren, d.h. es gibt keinen Außenbereich im Freien.
Ich bin bis dato gegen 11:45 der einzige Gast. Irgendwie scheint mein Outfit - kurze Hosen und Baseball-Kappe -
nicht so ganz zu dieser Lokation zu passen.
Die Bedienungen machen einen etwas verduzten Eindruck und nachdem ich so frech war, mir selbst einen Platz zu suchen,
werde ich zurechtgewiesen und bekomme den schlechtesten Platz im ganzen Restaurant direkt neben der Eingangstür -
und das, obwohl ich der einzige Gast bin. Ich bin kurz davor zu gehen, aber es ist hier sehr angenehm und ich bestelle mein heutiges Mittagessen:
die Lasagne "Teil 2". Die Bedienungen sind nach wie vor etwas mürrisch, nur der Chef spaziert stets lächelnd an mir vorbei.
Rapide füllt sich der Raum und gegen 12:30 Uhr sind alle Plätze im Restaurant restlos belegt.
Ich komme mir vor wie in einer Modenschau - vom Abendkleid bis zu pikfeinen Zwirn ist hier alles vertreten -
und dann bin da auch noch ich mit meinem "ich bin ein Touri-Look".
Nun weiß ich es definitv: Ich bin hier "underdressed".
Nach kurzer Zeit kommt mein Mittagessen:
Der Unterschied zur Lasagne "Teil 1" ist gewaltig, das Essen mundet wirklich sehr.
Mit einem Schmunzeln auf den Lippen begleiche ich meine Rechnung und breche zu neuen Abenteuern auf.
Den Abschluss meiner Reise in die italienische Hauptstadt bildet der Besuch in den vatikanischen Museen.
Ich bin den schönen Künsten sehr angetan, aber außerhalb der Musik nicht übermäßig kulturinteressiert,
doch ich kann jetzt schon verraten, dass dieser Nachmittag ein wahrlich krönender Abschluss sein wird,
mit dem ich so nicht gerechnet hatte.
Zunächst erstaunt mich die Länge der Warteschlage, die gefühlt einen ganzen Kilometer lang ist.
Bei uns im Odenwald gibt es lange Warteschlangen nur, wenn es Freibier gibt;-).
Mit einem der Wartenden komme ich ins Gespräch
und dieser erläutert mir, dass er bereits über drei Stunden ansteht.
In diesem Moment erahne ich, dass es hier ganz besondere Dinge zu sehen geben muss.
Es war pfiffig, sich vorher übers Internet den "Turbo-Pass" zu buchen.
Mit ihm kann ich die Warteschlange elegant umgehen und komme nach kurzer Wartezeit direkt zum Einlass in die vatikanischen Museen.
Nach der dritten Sicherheitskontrolle in drei Tagen gelange ich in den Innenraum, besorge mir einen Headset-Guide und der Kunst-Spaziergang kann losgehen.
Ein Tipp: Es ist eine gute Idee, sich einen eigenen Kopfhörer mitzubringen.
Zunächst einmal geht es mehrere Stockwerke hinauf entlang einer Wendeltreppe und man erklimmt gewissermaßen
den Vatikanhügel:
Oben angekommen, mache ich zunächst einen kleinen Rundgang im Freien und erkunde die Umgebung:
Innen setze ich meinen Rundgang fort.
Die Fülle und die Vielfalt der hier vorhandenen Kunstwerke ist absolut überwältigend!
Ich kann hier nur einen kleinen Teil der meisterhaften Kunstwerke zeigen. Das erste der drei folgenden Bilder zeigt übrigens die Evangelisten:
Insgesamt halte ich mich fast vier Stunden in den vatikanischen Museen auf,
ohne dass irgendeine Spur von Langeweile aufkommt.
Den ultimativen Gipfel am Ende des Museumstraktes bildet der Zugang zur sixtinischen Kapelle - der Ort, an dem die Päpste gekürt werden.
Die Geschichte mit dem weißen und dem schwarzen Rauch dürfte hinlänglich bekannt sein.
Abstimmen darf ich zwar heute nicht - der neue Papst Leo wurde ja auch erst vor Kurzem gewählt,
- dafür aber darf ich die viel gepriesenen Deckenmalereien von Michelangelo bewundern.
Genauso beeindruckt bin ich von der Kette an Bildern, die sich entlang der Mittelebene der Kapelle reihen und
welche von der Entstehungsgeschichte, vom Leben Mose und vom Leben Jesu erzählen.
In der sixtinischen Kapelle soll man nicht fotografieren.
An ein Foto bin ich dennoch herangekommen, ich verrate aber nicht, wie:
Noch geprägt von den intensiven Eindrücken der letzte Stunden verlasse ich die vatikanischen Museen und gönne mir
eine Pause im Freien an einem etwas ruhigeren Plätzchen.
Abschließend schlendere ich noch ein wenig durch die Gassen in der Nähe des Petersdoms und komme an einem Shop vorbei,
welcher für die durch und durch Fußball-verrückten Italiener ebenfalls hohe Bedeutung besitzt:
Den kulinarischen Schlusspunkt des Tages bildet ein bereits bekanntes Objekt der italienischen Küche:
Der Mozarella-Käse zergeht einem fantastisch auf der Zunge und ist wirklich eine Wucht!
Tag 5: Abreise
Früh am Morgen um 05:45 Uhr verlasse ich mein Hotel und mache mich per Taxi auf dem Weg zum Flughafen.
Ein wenig haben sie mich übers Ohr gehauen, die Dauer der Fahrt beträgt nicht wie angekündigt eine Stunde,
sondern nur 20 Minuten. Ok, sonntags morgens in der Frühe ist eben nicht so viel los auf den Straßen.
An dem sehr gemütlichen Flughafen Fiumicino verbringe ich noch etwas Zeit und lasse die Bilder der letzten Tage Revue passieren.
Nach der Sicherheitskontrolle - darin habe ich jetzt ja bereits Übung - geht es zu meinem Gate.
Bei strahlendem Sonnenschein besteige ich meinen gekringelten Flieger - die bunten Farben lassen nochmals letzte Urlaubsgefühle aufkommen -
und mache mich wieder auf den Weg in die Heimat:
Resumee
- Insgesamt war es ein toller Aufenthalt, sehr abwechslungsreich und interessant.
- Die Reisezeit im Oktober ist sehr zu empfehlen. Ich hatte Top-Wetter bei ca. 25 Grad.
- Die Stadt ist voll mit Touristen, dafür ist Rom aber auch gut vorbereitet.
Die Abläufe an den Sehenswürdigkeiten sind gut durchdacht.
Abseits der Massen kann man sich ein Plätzchen zum Entspannen in einem der Parks suchen,
z.B. in der Villa Borghese.
- Von der Sauberkeit war ich positiv überrascht. Meine Schwester hatte mich hier vorgewarnt,
was meinen Eindrücken allerdings so gar nicht entsprach.
- Die Preise sind eher moderat, nicht mit Paris oder London zu vergleichen.
Für eine Pizza oder eine Lasagne zahlt man etwa so viel wie bei uns, aber nicht mehr.
- Die meisten Italiener sind freundlich und hilfsbereit, ein paar mürrische Zeitgenossen
habe ich allerdings auch getroffen.
- Meine "Benchmark" für Rom war Athen, ich hatte beide Städte ähnlich erwartet.
Rom würde ich ganz klar den Vorzug geben, die Stadt ist viel moderner, besser organisiert
und nicht so verbaut. Außerdem wird mir Athen immer als eine "alte Stadt" in Erinnerung bleiben,
Rom hingegen nicht.
- Vier Tage sind definitiv zu wenig. Bei nächsten Mal würde ich mindestens eine Woche buchen.
Ich habe wirklich nur die Haupt-Attraktionen besucht. Für einen längeren
Aufenthalt im Forum Romanum, im Circus Maximus, im Pantheon und für einen Besuch des Stadtteils
Trastevere auf der "anderen" Seite des Tibers war leider keine Zeit. Auch für die vatikanischen Museen
sollte man einen Tag extra einplanen - das lohnt sich.
- Meine persönlichen Highlights waren der Petersdom und die vatikanischen Museen.
- Durch die Kurzfristigkeit der Reise bin ich nach gut 15 Jahren erstmals wieder alleine gereist,
habe es aber insgesamt nicht bereut. Die Eindrücke waren so noch intensiver und man trifft ungeplant so viele interessante Zeitgenossen, z.B. ebenfalls alleinreisende Individualisten.
Die vier Tage gingen wie im Fluge vorüber.
Ein paar Tipps
Mit der U-Bahn kommt man gut und schnell voran, auch wenn diese oft sehr voll ist.
Die Tickets sollte man definitv vorher im Internet buchen, sonst verliert man zu viel Zeit.
Ich habe den "Turbo-Pass" gebucht, dort war fast alles Wichtige mit drin. Der Pass ist aber eher für sieben Tage geeignet
- viele der Attraktionen konnte ich gar nicht besuchen. Etwas geärgert hat mich, dass ich trotzdem noch einige Tickets
in der Stadt in Rom abholen mussste (ÖPNV, Doppeldecker-Bus, Engelsburg, Pantheon) und man diese mit dem Turbo-Pass nicht im Voraus übers Internet buchen konnte.
Wenn Ihr jemanden sucht, der ein Foto von Euch machen soll, sucht Euch jemanden,
der eine dicke fette Spiegelreflex-Kamera umhängen hat - solche Personen kennen sich aus und machen gute Fotos.
Nörgelnde Teenies sind in der Regel keine guten Fotografen ;-).
Man sollte einen eigenen Kopfhörer mitbringen. An vielen Stellen gibt es Headsets, die aber keine oder nur schlechte Koppfhörer haben.
Besucht Rom !!!!!