Berner Oberland 2025
Den Sommerurlaub 2025 verbringen wir im Berner Oberland in der Schweiz. Unser Quartier liegt in "Schwendi", einem Ortsteil von Grindelwald.
Dies ist bereits der dritte Urlaub in der Region, dennoch bleiben auch diesmal die vielen "Wow"-Momente nicht aus.
Man muss den Schweizern das Kompliment machen, dass sie die ihre Attraktionen kontinuierlich weiter entwickeln und man beim Wandern ein aufs andere Mal tolle Neuigkeiten entdeckt.
Tag 1: First - Bachalp-See - Blumenpfad - Bort
Am ersten Tag geht es mit der Gondelbahn hinauf auf den First.
An der Berggstation angekommen, entdecken wir etwas Neues. Die Schweizer nennen den folgenden sehr speziellen 20 minütigen Spaziergang "Cliff Walk":
Ein wenig mulmig kann einem schon werden, wenn man mehrere hundert Meter Luft unter sich hat...
Nach dem ersten Schnuppern von Höhenluft in gut 2000m über dem Meeresspiegel geht die Wanderung zu einem der berühmtesten Seen im Berner Oberland, dem Bachalp-See:
Vom Bachalp-See gelangt man durch ein wahres Blumen-Paradies hinunter zum Bort.
Wenn ich etwas mehr Zeit habe, werde ich die vielen tollen Blumen-Bilder nachreichen.
Wer die Natur liebt, wird sich hier sehr wohl fühlen.
Tag 2: Männlichen - Kleine Scheidegg / Schifffahrt auf dem Brienzer See:
Von dem Berg "Männlichen" hat man eine fabelhafte Aussicht auf die Berner Alpen und auf Grindelwald. Laut Reiseführer ist die auf ihn hinaufführende Gondelbahn mit gut 6 km die längste in Europa.
Von dort geht es auf dem Panoramaweg hinunter zur "Kleinen Scheidegg". Wie man auf den Bildern sieht, ist das Wetter an diesem Tag zunächst nicht ganz so gut. Das wird sich aber am Nachmittag ändern.
Auf einem Dampffahrtschiff auf dem Brienzer See kann man es nachmittags gut aushalten. Der Motor der Dampfmaschine stammt aus dem Jahr 1914.
Tag 3+4: Schynige Platte
Unser Haupt-Transportmittel im Berner Oberland sind verschiedene Typen von Bahnen (Elektrobahnen, Zahnradbahnen, Seilbahnen).
Das Auto haben wir hingegen bis dato noch gar nicht benutzt.
Die Strecke hinauf zur Schynige Platte legt man mit der Zahnradbahn zurück. Sie ist bereits mehr als 100 Jahre alt!
Dieser Flecken auf Erden ist einfach unglaublich. Deswegen haben wir hier gleich zwei Tage verbracht.
Naja, der zweite Tag war offen gestanden nicht so ganz eingeplant.
Am ersten Tag hatte ich meine Regenjacke nachmittags irgendwo liegen lassen und wir haben dann am zweiten Tag versucht, diese wieder zu finden und überall herumgefragt - leider ohne Erfolg.
Zum Glück hat es nicht geregnet und die wunderbare Natur hat das kleine Missgeschick schnell vergessen lassen.
Von der Schynige Platte blickt man über 1000 m hinab in die Tiefe auf gleich zwei mächtige Seen (Thuner See und Brienzer See), die durch die Stadt Interlaken voneinander getrennt sind.
Wenn man zum ersten Mal die smaragdgrüne Farbe des Brienzer Sees sieht,
dann wirkt diese eine wenig wie in einem Märchenfilm und man könnte auf die Idee kommen, dass die Kamera hier ein wenig nachgeholfen hat.
Dem ist jedoch nicht so - die Farbe ist tatsächlich echt.
Hier in der Schweiz ist vieles etwas größer als anderswo: Die Berge, die Preise und auch die Musikinstrumente ;-):
Tag 5: Eiger-Gletscher und Männlichen
Auf die Schnelle habe ich mir doch wieder eine Regenjacke besorgt und die kann ich an diesem Tag auch sehr gut gebrauchen.
Das Wetter in den Bergen kann sich rasch ändern und in der Nähe des gewaltigen Eiger-Gletschers - unserem heutigen Haupt-Ziel - kann man sich ohne gute Bekleidung selbst im Sommer eine Erkältung holen.
Mit der Zahnradbahn geht es zunächst zur Kleinen Scheidegg und nach dem Umsteigen dann mit der nächsten Zahnradbahn weiter zum Eiger-Gletscher.
Die zweite Bahn fährt übrigens weiter zu dem weltberühmten Jungfraujoch.
Da das Wetter etwas gemischt ist, haben wir uns entschlossen, an diesem Tag nicht hinauf zu fahren.
Die Fahrt ist auch nicht ganz billig - gut 200 EUR pro Nase lassen sich die Schweizer das Vergnügen kosten. Für ein Foto mit der Jungfrau-Bahn reicht es aber allemal - das kostet nix :-)
Den Eiger-Gletscher kann man übrigens auch direkt von Grindelwald mit dem "Eiger-Express" erreichen. Dieser gilt als eines der größten Infrastrukturprojekte der Alpen und wurde 2020 fertiggestellt:
An diesem Tag haben wir uns jedoch für die traditionelle Variante mit der Zahnradbahn entschieden und steigen dann vom Eiger-Gletscher entlang dem "Jungfrau-Eiger-Walk" zur Kleinen Scheidegg hinab.
Nach dem Jungfrau-Eiger-Walk fahren wir mit der Zahnradbahn nach Wengen - einem Ort, der für Touristen nur mit der Bahn, aber nicht mit dem Auto erreichbar ist:
Schließlich führt unsere Route mit der Seilbahn von Wengen aus hinauf auf den Männlichen und von dort mit der Gondelbahn wieder zurück zu unserem Domizil in Grindelwald.
Der heutige Tag ist sicherlich derjenige mit den größten Temperatur-Schwankungen innerhalb eines Tages:
Oben auf dem Eiger-Gletscher ist es gerade mal knapp über Null.
Unten in Wengen sind die Temperaturen hingegen recht sommerlich, gefühlt um die 25 Grad.
Auch kommt mir die Sonne hier im Hochgebirge deutlich intensiver vor als bei uns Zuhause.
Tag 6: Mürren und Eiger-Express
Wenn man etwas länger im Berner Oberland und in der Jungfrau-Region unterwegs ist, bietet es sich an, einen der Bahnpässe zu erwerben, z.B. den Jungfraubahnen-Pass oder den Berner Oberland-Pass.
Mit diesen kann man eine Vielzahl von Bergbahnen, Seilbahnen und den öffentlichen Nahverkehr nutzen und muss sich nicht viele Gedanken über Tickets machen.
Wir haben uns diesmal für den Jungfraubahnen-Pass entschieden und heute geht es zu einem der darauf verbleibenden Ausflugsziele, nach Mürren.
Mürren liegt auf einem Hochplateau und ist mit dem Auto nicht zu erreichen.
Alle Waren für die Dorfbewohner werden mit der Seilbahn (!) und der Elektrobahn dorthin transportiert.
Bekannt ist Mürren neben der außergewöhnlichen Lage auch als Ausgangspunkt für Expeditionen zum Schilthorn, einem Berg mit fantastischem Rundblick,
auf dem auch James Bond schon einmal unterwegs war.
Für den Weg nach Mürren kommt der Jungfraubahnen-Pass gerade gelegen. Wir machen uns auf den Weg und fahren
- mit der Gondelbahn von Grindelwald hinauf auf den Männlichen
- mit der Seilbahn hinab vom Männlichen nach Wengen
- mit der Zahnradbahn von Wengen nach Lauterbrunnen
- mit der Seilbahn von Lauterbrunnen zur Grütschalp
Dort angekommen, machen wir uns zu Fuß auf den Weg nach Mürren. Den Rückweg von Mürren zur Grütschalp werden wir später mit der Elektrobahn zurücklegen.
Auf dem Rückweg fahren wir mit der Elektrobahn von Mürren zur Grütschalp und nutzen den umgekehrten Transportweg wie am Vormittag.
Oben auf dem Männlichen entscheiden wir uns für eine entspannte Pause und gönnen uns ein kurzes Sonnenbad - heute meint es das Wetter gut mit uns :-)
Da es noch hell ist und das Fahren mit den Bergbahnen so viel Spaß bereitet, - man hat wirklich einen grandiosen Rundblick auf die wundervolle Berglandschaft - unternehmen wir noch eine Tour mit dem Eiger-Express hinauf zum Eiger-Gletscher.
Tag 7: Jungfraujoch und Männlichen-Gipfel
Es ist sechs Uhr morgens. Der Blick gen Himmel offenbart ein wolkenfreies blaues Himmelszelt.
Kurzentschlossen packen wir unsere sieben Sachen und machen uns auf zum Jungfraujoch. Auf unseren Wegen durch das Berner Oberland wird dieser Ort überall auf Plakaten
als die Touristen-Attraktion Nr. 1 der Schweiz geprießen - na, da wollen wir doch mal sehen, ob das stimmt! Es ist für uns das erste Mal, dass wir diesen Ort besuchen.
An der Eiger-Gletscher Station besteigen wir die erste Zahnradbahn hinauf zum Joch um 7:45 Uhr - rechtzeitig, bevor später die in Bussen angereisten Massen an Touristen das Joch erklimmen werden.
Von der Zugfahrt bin ich zunächst etwas enttäuscht, da ich dachte, dass man außen am Berg entlang nach oben fährt.
Statt dessen krabbelt die Zahnradbahn knapp 25 Minuten lang durch einen dunklen Tunnel und man sieht rein gar nichts von der Außenwelt.
Oben angekommen sind wir hingegen doch sehr überrascht.
Erwartet hatten wir eine erweiterte Aussichtsplattform. Statt dessen finden wir eine eigene kleine Welt mit verschiedenen Attraktionen,
Geschäften, Restaurants und einem 90-minütigen Rundgang vor,
den man gut und gerne auf zwei bis drei Stunden ausdehnen kann.
Der Rundgang führt unter anderem durch einen Eispalast direkt im Bergmassiv:
Einen weiteren Höhepunkt auf dem Rundgang bildet die "Sphinx-Terasse", welche es erlaubt, ins Freie zu gehen.
Beim Hochsteigen der Treppen merken wir, dass wir uns in gut 3500m Höhe befinden und obwohl wir ganz gut in Form sind, bleibt uns auf dem Weg nach oben im wahrsten Sinne des Wortes etwas "die Luft weg".
Die 3500m Höhe machen sich natürlich auch bei den Temperaturen bemerkbar - diese liegen um den Gefrierpunkt. Mit unserer dicken Bekleidung sind wir gut gerüstet.
Später wird uns bewusst werden, dass wir heute den höchsten Ort in unserem Leben besucht haben.
Mitten im Hochsommer betreten wir den schneebedeckten Boden.
Die Aussicht ist atemberaubend. Hier sagen Bilder mehr als Worte:
Nach gut zweieinhalb Stunden machen wir uns auf den Weg zurück zum Eiger-Gletscher.
Ein Tipp: Das Jungfraujoch ist gerade bei asiatischen Touristen sehr beliebt und man sollte die frühen Morgenstunden nutzen,
um die grandiose Aussicht ein wenig in Ruhe genießen zu können.
Außerdem ist es ratsam, sich nur bei gutem Wetter auf den Weg zu machen - bei wolkigem Himmel sieht man eventuell nicht viel von der prächtigen Winterlandschaft.
Unser einwöchiger Urlaub geht so langsam dem Ende entgegen. Am verbleibenden Nachmittag steigen wir abermals in die Gondelbahn auf den Männlichen,
um diesmal den steilen Berggipfel zu erklimmen.
Oben angekommen, bin ich von der fantastischen Rundumsicht beeindruckt und bemerke,
dass man von hier die meisten unserer Ausflugsziele der letzten Tage erblicken kann, was eine tolle Abrundung unseres Urlaubes darstellt:
- Schynige Platte
- Eiger und Eiger-Gletscher
- Mürren
Auf der Fahrt mit der Gondelbahn hinab nach Grindelwald genießen wir ein letztes Mal das gewaltige Panorama mit Blick auf das Wetterhorn und sind uns einig und sicher,
dass dies nicht der letzte Urlaub im Berner Oberland gewesen ist!